Bis zu 13 Mio. Tonnen Plastikmüll landen jedes Jahr in den Meeren, ein Teil davon auch an den Küsten und Stränden rund um Hongkong. Die damit verbundenen Probleme werden vom Hongkonger Parlament seit Jahren ignoriert. Zwar fehlt es nicht an Lippenbekenntnissen, doch konkrete politische Aktionen, die Plastikflut zu bekämpfen, blieben bislang aus. Das wollten Greenpeace und Grey Hongkong ändern. „Bei der Kampagne haben wir uns von einem Projekt in Taiwan inspirieren lassen: Dort haben drei Kunststudenten aus verschmutzten Gewässern Kunstharz-Eis hergestellt, um so auf die Bedrohung der wichtigen Ressource Wasser aufmerksam zu machen“, erklärt Chan Hall Sion, Campaigner bei Greenpeace. In Anlehnung an die Popsicles entwickelten die Kreativen in Hongkong kunstvolle Seifenstücke. Im Inneren eingeschlossen: Plastikmüll, der an den umliegenden Stränden der Metropole eingesammelt wurde. „Wir wollten nicht nur Politiker erreichen, sondern auch möglichst viele Menschen dazu bringen, ihren täglichen Plastikkonsum zu überdenken. Die Seife ist dabei als Metapher zu verstehen, dass jeder seinen Plastikkonsum überdenken sollte und dabei keiner seine Hände in Unschuld waschen kann“, fügt Christopher Lee, Group Creative Director bei Grey Hongkong, hinzu.
In Handarbeit wurden 500 Seifenstücke, die in Form, Farbe und Transparenz an den Ozean erinnern, von einer Seifenmanufaktur gefertigt. Der Plastikmüll darin: Mikroplastik, Einwegbesteck, Lebensmittelverpackungen, Strohhalme, Plastiktüten und Kunststoffdeckel. Die ersten 20 Exemplare gingen zusammen mit einem Brief im April 2018 an den sogenannten Legislativrat von Hongkong. „Kurz zuvor hatten wir in einer Pressemeldung veröffentlicht, dass sich inzwischen in 60% der lokalen Meeräschen Mikroplastik finden lässt“, so der Campaigner bei Greenpeace.
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Bildquelle: Grey Hongkong (1); Patrick Cho/Greenpeace Hongkong (2)