Im Sommer stehet die Fußball-EM 2020 an, und schon jetzt fiebern viele Fans den Spielen entgegen. Ärgerlich nur, wenn die Anstoßzeiten einiger wichtiger Spiele in die Arbeitszeit fallen. Was also tun, wenn Arbeitsmoral und Fußballfieber derart kollidieren, Meetings und Konferenzen die Fans ins Abseits zu stellen drohen? Dieses Dilemma hat die Kommunikationsagentur Havas Düsseldorf vor zwei Jahren anlässlich der Fußball-WM 2018 geschickt gelöst und eigens hierfür den sogenannten Footballpen entwickelt. „Es gibt verschiedene Herangehensweisen, kreativ zu werden. In diesem Fall sind wir über die Mechanik gegangen“, erklärt Tobias von Aesch, Creative Director bei Havas Düsseldorf. „In einem Buch bin ich zufällig darauf gestoßen, dass der damals fast schon taube Ludwig van Beethoven beim Spielen in einen mit dem Klavier verbundenen Taktstock gebissen haben soll – um so die Töne besser zu hören. Das hat mich interessiert, und ich habe weiter recherchiert, welche Technologien es gibt, um den Schall über die Knochen zu leiten.“ So formte sich langsam die Idee.

Footballpen text - Unerhört clever

Gemeinsam mit dem Kunden radio.de ging es an die technische Umsetzung des Gadgets. Die smarte Lösung: ein Gerät, das auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Kugelschreiber aussieht, per Bluetooth jedoch mit der radio.de-App verbunden werden kann. Mithilfe einer sogenannten Piezoscheibe überträgt der Stift das gewählte Programm dann per Knochenschall direkt in das Innenohr. „Durch die anatomische Verbindung zwischen Kiefer und Innenohr ist das Audioprogramm ausschließlich für den Benutzer zu hören. Man musste also nur auf dem Stift herumkauen, um bei der WM live dabei zu sein“, erklärt von Aesch. Dank der Kooperation mit der internationalen Radioplattform konnten die Benutzer dabei während der WM zwischen mehr als 100 Sendern und Podcasts zum Thema Fußball wählen.

40 Footballpens wurden für den Undercovereinsatz während der WM produziert und im Rahmen zahlreicher Gewinnspiele auf der Facebookseite des Kooperationspartners verlost. Mal mussten die Fans dafür ihren favorisierten Fußballsong verraten, ein anderes Mal das Endergebnis eines Spiels erraten. Einige Exemplare gingen außerdem an Pressevertreter im In- und Ausland. „Der internationale Buzz war gigantisch. Und bei den Fußballfans kam der Footballpen sehr gut an, weil er mithilfe von Technologie charmant ein Problem gelöst hat“, resümiert von Aesch. „Das Gadget hat einfach einen großen Entertainment-Faktor. Und was kann man sich als Unternehmen Schöneres wünschen, als seinen Kunden ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern.“

// Andrea Bothe

https://de.havas.com
www.radio.net

Bildquelle: Havas

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