Der Kampf gegen das Bienensterben ist in vollem Gange: Seit Jahren warnen Umweltschützer vor den dramatischen Folgen und zeigen gleichzeitig Maßnahmen auf, die jeder Einzelne ergreifen kann, damit das Summen nicht verstummt. Auch der gemeinnützige Verein Mellifera hat es sich zur Aufgabe gemacht, Bienen und ihre Lebensumgebung zu schützen. Gemeinsam mit der Agentur Honey setzte der Verein im Sommer 2017 mit dem „Last Honey“ ein Zeichen gegen den folgenschweren Bienentod. „Unser Agenturname verpflichtet natürlich“, erklärt Sophia Mäntele, Beraterin bei Honey. „Zudem zeigen jüngste Studien, dass die Insektenpopulation in den vergangenen 20 Jahren um 75% zurückgegangen ist. Das Aussterben der Bienen hätte fatale Konsequenzen für die landwirtschaftliche Produktion. Eine alarmierende Entwicklung, auf die wir mit einer Aufklärungs- und Fundraisingkampagne aufmerksam machen wollten.“

honey 1 - Refubees welcome honey 2 - Refubees welcome

Um den Kampf ums Überleben öffentlichkeitswirksam zu inszenieren, stellte die Agentur zusammen mit einem Imker gegenüber einer Wildblumenwiese in der Hamburger Hafencity einen echten Bienenstock auf. Das Besondere daran: Der Stock ist im Look eines Miniatur-Plattenbaus gestaltet – mit Graffitis und Transparenten, die Parolen wie „God save the Queen“, Refubees welcome“ oder „Make Honey, not War“ zeigen. „Mit dem letzten Stock haben wir ein Symbol erschaffen, das auf die dramatische Situation der Bienen aufmerksam macht“, erklärt Honey-Chef Stefan Setzkorn. Flankierend zu diesem letzten Refugium legte die Agentur eine Zeitung auf, in der die Bienenapokalypse mit ihren verschiedenen Todesursachen wie chemischer Pflanzenschutz, Klimawandel und Parasiten beschrieben wird. Auch der im Stock gewonnene Honig spielt bei der Kampagne eine zentrale Rolle: Der symbolische Rest des allerletzten Honigs der Welt, abgefüllt in einem Reagenzglas, von einem Kupfergehäuse geschützt und über mehrere Jahrhunderte haltbar gemacht, dient der Spendengenerierung – der komplette Betrag von 38 Euro geht an Mellifera. Dafür erhält jeder Spender ein Unikat, per Hand von einem Imker abgefüllt und nummeriert. Um die Kampagne und das Anliegen medial zu verbreiten, wurden außerdem Anfang 2018 50 Exemplare des „Last Honey“ zusammen mit der Projektzeitung als Mailing an Journalisten und Politiker verschickt.

Allein mit dem Mailing wurden in den ersten sieben Wochen des Jahres über Presseberichte in Zeitungen und Zeitschriften wie der Bild, View oder Page mehr als vier Mio. Kontakte erreicht. Parallel dazu lief auch der Verkauf des „Last Honey“ gut an: Die ersten 200 Exemplare wurden verschickt, weitere sind in der Produktion. „Die Idee hinter dem Projekt ist verstanden worden. Viele Menschen haben sogar mehr als die 38 Euro pro Reagenzglas gespendet“, resümiert Mäntele. „Mit dem starken haptischen Fokus konnten wir den Menschen etwas an die Hand geben, das die Brisanz des Themas eindrücklich unterstreicht. Dabei zahlt der Look and Feel des letzten Honigs auf das Storytelling ein: Das Produkt ähnelt einer Zeitkapsel, die über Generationen weitergegeben werden kann, sollte es irgendwann keine Bienen mehr geben.“

// Andrea Bothe

www.honeyworks.de
www.mellifera.de

Bildquelle: Honey

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