2017 koziol tasche - 40 Jahre gegen dreisten Ideen-Klau

Eine von sieben gleichrangigen „Auszeichnungen“ ging an Tasche Taschelini
Originale (l): Koziol »ideas for friends GmbH, Erbach, Deutschland
Plagiate (r): Herstellung: VR China
Vertrieb: TOKYO 1, Japan Houseware, Indonesien

Seit 1977 rückt der Negativpreis Plagiarius, verliehen von der Aktion Plagiarius e.V., Schäden durch Plagiate und Fälschungen ins öffentliche Licht. Erklärtes Ziel des von Designer Prof. Rido Busse ins Leben gerufenen und von dreisten Herstellern und Händlern gefürchteten Schmähpreises ist es, Aufmerksamkeit für die unfairen und teils kriminellen Geschäftspraktiken von Produkt- und Markenpiraten aus aller Welt zu schaffen, um Industrie, Politik und Verbraucher für die Problematik zu sensibilisieren. Am 10. Februar 2017 wurde der Plagiarius auf der Frankfurter Konsumgütermesse Ambiente im Rahmen einer internationalen Pressekonferenz zum 41. Mal verliehen.

Offiziellen Angaben zufolge haben die EU-Zollbehörden allein 2015 mehr als 40 Mio. rechtsverletzende Produkte im Wert von mehr als 650 Mio. Euro an den EU-Außengrenzen beschlagnahmt – ein Plus von 15% gegenüber 2014. Die Mehrheit der festgehaltenen Waren kam auch 2015 aus China und Hong Kong. Zu den Herkunftsländern gehörten aber auch die Vereinigten Arabischen Emirate, die Türkei und Indien. Als Hauptabsatzmarkt für nachgemachte Waren gilt die EU. Auch unter den für den Negativpreis Nominierten finden sich seit Jahren immer mehr europäische Unternehmen, häufig stammen Originalhersteller und der jeweilige Plagiator sogar aus demselben Land.

Bei der Verleihung des Plagiarius 2017 wurden aus insgesamt 27 Einsendungen drei Hauptpreise und sieben gleichrangige Auszeichnungen verliehen. Zu den Geschädigten gehören auch in der Werbeartikelbranche bekannte Unternehmen wie koziol und Take2-Design. Die prämierten Produkte – von 1977 bis heute – sind im Museum Plagiarius in Solingen zu sehen.

www.plagiarius.com

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